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Am 26. Januar 2025 war es soweit. Gedenkstein und Gedenktafel konnten eingeweiht werden. Nachstehend die Rede des 1. Vorsitzenden.

Zur Erinnerung
an die Frauen, Männer und Kinder die der Hexenverfolgungen in Bingenheim 1651 – 1660 zum Opfer fielen. Es war die Regierungszeit von Wilhelm Christof Landgraf von Hessen¬-Homburg, genannt "der Bingenheimer".
Dies ist der Einführungstext unserer Gedenktafel, die auf einem Basaltfindling am Eingang der Kirche montiert ist.
Es folgen die 51 Namen derer, die wegen dem Vorwurf der „Hexerei“ hingerichtet wurden.
Heute wollen wir die Tafel offiziell der Gemeinde und der Öffentlichkeit vorstellen.
Der Arbeitskreis Bingenheimer Geschichte begrüßt sie heute ganz herzlich und bedankt sich für ihr Kommen. Ganz besonders herzlich möchte ich zunächst die zahlreichen Spen-der*innen begrüßen, die dieses Projekt erst möglich gemacht haben.
Stellvertretend für alle Sponsoren möchte ich Frau Beate Harbich-Schönert vom Dekanats-frauenausschuss begrüßen.
Mein Dank geht an den Kirchenvorstand (heute vertreten durch den Vorsitzenden Norman Stark), der sofort ein offenes Ohr für unser Projekt hatte.
Dank auch an die Gemeinde Echzell, Herrn Bürgermeister Wilfried Mogk. Die Gemeinde ist Eigentümerin von Grund und Boden, auf dem unsere Kirche steht und das Vorhaben begrüß-te.
Dank auch an Jörg Helfrich und Elmar Reichhardt, die für den Transport und die Endlagerung des Steines sorgten.
Ein ganz herzlicher Dank geht an Dr. Jochen Degkwitz (1. Beigeordneter der Gemeinde und Vorsitzender des Geschichtsvereines Echzell), der uns die Namen der Opfer lieferte. In der vorgenannten Zeit waren noch mehr Todesopfer zu beklagen. Aber nur bei 51 Urteilen ist der Grund die Hexerei genannt.
Nicht zuletzt möchte ich meiner Vorstandskollegin und meinen Vorstandskollegen dafür dan-ken, dass das Vorhaben ihre ungeteilte Unterstützung fand. Ganz besonders möchte ich un-serem Schatzmeister danken. Günter Loth hat das Projekt aktiv unterstützt. Er war mit Udo Se-um  und mir bei der Auswahl des Steines und den Kontakten der Schildherstellung und der Montage des Schildes der Aktivposten. Wir hatten in Bergheim im Basaltsteinbruch der MHI einen Stein ausgesucht. Nach einigen Tagen meinte Günter, der Stein sieht aus, wie ein Grabstein. Ich habe in unserem Steinbruch einen „schöneren“ Findling gesehen. Udo Seum, den ich heute besonders begrüße, hat mit der MHI die neue Auswahl geregelt.

Die Geschichte der Gedenktafel
Am 3. Juni 2023 fand das Dekanatsfrauentreffen in Bingenheim statt. Das Treffen hatte das Thema: Frauen auf historischem Weg zu den schaurigen Hexenprozessen im Amt Bingenheim.
Von den Dekanatsfrauen erhielten wir eine Spende in Höhe von 400 €uro.
Diese Spende war zweckgebunden und sollte für eine Gedenktafel oder einen Gedenkstein verwendet werden.
Wir begangen schon bald mit der Umsetzung, forschten nach ähnlichen Projekten im Internet. Das Ergebnis:
Es wurde ein Schild in der Größe von DIN A2 aus  Alu grün eloxiert, Text und Logos wurden gelasert. In diesem Zusammenhang ein Dank an Ralf Seibert, Inhaber der Firma Graviertech-nik in Nidda, der unsere Idee umgesetzt hat.
Von den 51 Opfern kamen 9 aus Bingenheim, 2 aus Bisses, 37 aus Echzell, 2 aus Gettenau und 1 aus Geiß Nidda.
Es soll daran erinnert werden, dass unmittelbar nach Ende des Dreißigjährigen Krieges in ei-ner landschaftlich reizvollen Gegend der Wetterau dieses Unheil über die Bevölkerung her-einbrach.
Dort hatte nämlich von 1650 bis 1681 der Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen-Bingenheim die Regentschaft über die einstige Fuldische Mark übernommen. In dieser die Orte Echzell, Bingenheim, Bisses, Gettenau, Berstadt, Leidhecken, Blofeld und Dauernheim umfassenden Landgrafschaft brachen in jener Zeit, wie bereits früher in vielen anderen Herrschaftsberei-chen, die Hexenprozesse über eine schon durch den Krieg dezimierte und eingeschüchterte Dorfbevölkerung herein. Nach einem Jahrzehnt sehen wir die traurige Bilanz von einundfünf-zig unschuldig hingerichteten Menschen. Warum nur 51? Im Roman von Georg Schäfer sind 60 genannt? Es gab wohl 60 Urteile in der besagten Zeit. Aber nur 51 Urteile, aus denen die „Hexerei“ hervorgeht.
Hier in unmittelbarer Nähe stand das Rathaus, das ein wichtiger Ort für die Gräueltaten war.
Die Prozesse gingen nicht von der Kirche aus, sondern waren wohl „weltlichen Ursprungs“.
51 Opfer sind zu beklagen. 35 wurden enthauptet und verbrannt, 1 erhängte sich im Gefäng-nis und wurde verbrannt, 2 wurden lebendig verbrannt, 3 enthauptet und begraben, 2 sind im Gefängnis gestorben und wurden verbrannt, 1 im Gefängnis nach Folter gestorben und be-graben, 1 enthauptet und an der Kirchenmauer auf dem Friedhof begraben, 3 Enthauptet und im Leichkorb an der Kirchenmauer auf dem Friedhof begraben und 3 Enthauptet und im Leichkorb auf dem Kirchenhof am Ende der Mauer begraben.
Es war die Zeit -damals-, wo der Bauer nichts galt und der Unschuldige um Hab und Gut, Leib und Leben kommen konnte, wenn er einen grimmigen Feind hatte, der ihn verdächtigte.
An schlechten Menschen, die ihre Nächsten verleumden, an Ehrabschneidern, an solchen, die anonyme Briefe schreiben, fehlt  es auch heute nicht. Nur der Sprachgebrauch hat sich geändert.


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Nach der KNOBI-Saison ist vor der KNOBI-Saison. Nachfolgend die Ergebnisse der Knobi-Saison 2024 und der Vergleich der letzten Jahre. Fast 100 Stunden haben Ehrenamtliche in das Umsetzen der Tiere an der Straße von Gettenau nach Hewuchlheim investiert.


Knobi.pdf

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"Sagen über Pflanzen, Sträucher und Baume" - eine Sammlung von Erwin Bullmann aus Hoch-Weisel im Jahr 1988. Erwin Bullmann war Förster in Butzbach und von 1977 bis 1983 stellvertretender Forstamtsleiter des ehemaligen Forstamtes Butzbach.

Sagen über Pflanzen Sträucher Bäume.pdf


Nur noch wenige Exemplare haben wir. Das Buch kann unter 0171 3882512 bestellt werden!


Der Arbeitskreis Bingenheimer Geschichte hat eine Neuauflage des Romans  „Die Hexe von Bingenheim“ von Georg Schäfer aus dem Jahr 1894 herausgebracht.

Georg Schäfer wurde 1840 in Schaafheim geboren. Er war Lehrer in Michelstadt, studierte dann Kameralia in Halle und wirkte später im hessischen Staatsdienst. Seit 1901 war er Rentamtmann in Gießen. Dort starb er 1914. 

Angeregt durch seine Studien von Echzeller Kirchenbüchern, Ortschroniken und sonstigen Aufzeichnungen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, schrieb Georg Schäfer „Die Hexe von Bingenheim“ als eine Geschichte zur Hexenverfolgung unter der Regentschaft des Landgrafen Wilhelm Christoph von Hessen-Homburg, genannt Landgraf zu Bingenheim. Dieser lebte mit seiner ersten Frau, Sophie Eleonore von Hessen-Darmstadt, in der zum Schloss erweiterten Burg Bingenheim. Das Paar hatte zwölf Kinder, darunter acht Söhne, die alle vor dem Vater starben. Vor diesem Hintergrund schrieb Schäfer seinen Roman. Die erste Veröffentlichung erschien 1894 als Fortsetzungsroman im „Gießener Anzeiger“, in Buchform wurde es erstmals 1898 im Verlag von H. May Nachflg., Lauterbach (Hessen), aufgelegt. Der Roman handelt davon, wie die junge Sibille Beilstein und andere unschuldige Opfer durch üble Nachrede der Nachbarn und dem Hexenglauben des Landgrafen und seiner Frau dem gräflichen Kommissarius Michael Caspari in die Hände fallen. 

Der Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen-Homburg gilt als ein eifriger Anhänger der Hexenverfolgung. Dem Hexenwahn fielen unter seiner Regentschaft über 50 Menschen zum Opfer. Die Akten der Bingenheimer Hexenprozesse sind sehr umfangreich. Der Heimat- und Geschichtsverein Echzell ist zurzeit dabei, die Unterlagen zu sammeln und zu transkribieren. 

Den Abschluss des Buches bilden handschriftliche Protokollteile aus den Resten der Bingenheimer Gerichtsakten zur Zeit der Hexenprozesse, Beispiele zu Methoden des Strafvollzugs im Mittelalter und eine kurze Vita des Autors. Herausgegeben wird es vom Arbeitskreis Bingenheimer Geschichte

auf der Grundlage der Herausgabe von Karl Heinz Müller, ehemaligem Bürgermeister in Echzell.

Bearbeitet wurde die Neufassung von der Geschichtswerkstatt Büdingen.

„Die Hexe von Bingenheim“, 278 Seiten, 20,00 € ist erhältlich beim Arbeitskreis Bingenheimer Geschichte 
Josef Tiefenbach, Am Kronberg 20, 61209 Echzell
Telefon 0171 3882512 oder 06035 3627 (Günter Loth)ISBN 978-3-948956-09-7


Stolz präsentiert der Vorstand die Neuerscheinung.


Nach zweijähriger Corona-Zwangspause konnten wir in 2022 wieder nach Palanka in Serbien fahren. Mein ganz persönliches Reisetagebuch findet Ihr unter: http://www.bingenheim.info/294901/475701.html


Mensch und Vogel in der Geschichte Betrachtungen über Ornithologie und Landesgeschichte

Vogelkunde und Landesgeschichte scheinen wenig miteinander zu tun zu haben.

Der folgende Beitrag wirft einen innovativen Blick auf diese Beziehung mit besonderem Fokus auf das zugrundeliegende Archivgut

Dieser Artikel  erschien in den Archivnachrichten aus Hessen, Heft 21/1, 2021 (Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden).


Mensch und Vogel in der Geschichte S. 75-78.pdf


Kiebitz – Schwarz-weißer Akrobat der Lüfte. Seine akrobatischen Balzflüge und die vehementen Angriffe, mit denen er Gelege und Jungvögel gegen Feinde verteidigt, sind in der europäischen Vogelwelt einzigartig. Nicht zuletzt ist er aber auch einer der letzten Zeugen der einst weit verbreiteten Artengemeinschaft der sogenannten „Wiesenvögel“. Die Bestände seiner Verwandtschaft im selben Lebensraum, wie Uferschnepfe, Brachvogel, Bekassine und ehemals sogar Kampfläufer, sind landesweit als Brutvögel erloschen oder stehen mit wenigen Paaren unmittelbar vor dem Aussterben. Auch dem Kiebitz droht ein solches Schicksal: von in den 1970er Jahren noch mehr als 2.000 Brutpaaren ist der Bestand auf in den letzten zehn Jahren nur noch etwa 300 Paare dramatisch zurückgegangen. (Text: HGON. Mehr dazu unter https://www.hgon.de/unsere-arbeit/voegel/kiebitz/).

Wetterau - Mit gutem Beispiel voran: https://youtu.be/TXJogHLH6V4



https://youtu.be/HQTuNoYNd6E




Pfarrer R. Zentgraf schreibt in seinem Aufsatz:
„Ein Gang durch die Geschichte von Bingenheim“:
Für die Bingenheimer kam dazu noch in besonderer Weise die Last des 7-jährigen Krieges (1756-63): Franzosen und Preußen kämpften bei Bergen, Grünberg, Grüningen und Bad Nauheim. Das Land wurde durch Einquartierungen, Lebensmittel- und Futterlieferungen, Fuhrdienste usw. wiederum ausgesogen. Es ist ein Wunder, daß Bingenheim und Umgebung nicht Schlachtfeld wurden. Denn 1762 wählte der Preußische Generalfeldmarschall, der berühmte Herzog Ferdinand von Braunschweig-Bevern, das Bingenheimer Schloß zu seinem Hauptquartier und den Ostrand der Wetterau von Staden bis etwa Bisses als Stellung für seine Truppen. Kommandeur der Nachhut war der Herzog von Holstein-Gottorp, der im Leidhecker Pfarrhaus lag. Ein Gefecht bei der Bilgesheimer Mühle (nach einem ausgegangenen Dorf genannt) kostete etwa 20 Verwundete und Pferde. Möglicherweise erinnert das steinerne Kreuz am Ortsausgang nach Leidhecken, das tief im Straßendamm verwahrlost, an einen Verwundeten, der nachweislich in Bingenheim starb.


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Stand: 06.02.2025