Verordnung über das Naturschutzgebiet „Ludwigsquelle“, Gemarkung Groß-Karben der Stadt Karben, Wetteraukreis vom 3. Dezember 1984 StAnz. 51/1984, S. 2493 Größe ca. 17 ha
Feuchtwiesen, Schilf- und Röhrichtbestände als Lebensraum bestandsgefährdeter Vogel-, Amphibien- und Pflanzenarten.
Im Beisein von Bürgermeister Rahn, Thomas Petsch von der Oberen Naturschutz-behörde Darmstadt, den ehrenamtlichen Gebietsbetreuern H. Heerde sowie J. Becker, Michael Schwarz vom Wetteraukreis und weiteren Gästen, wurde eine neue Info-Tafel und die neue Beobachtungsplattform der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Tafel wurde von F. U. Pfuhl (Landkonzept Assenheim) entworfen, der die Info-Tafel erläuterte.
Text der Tafel: Das Naturschutzgebiet „Ludwigsquelle“ mit seinen 17 Hektar Fläche wurde bereits 1974 ausgewiesen und ist damit eine der ältesten Kernzonen des „Auenverbund Wetterau“. Außerdem ist es Teil des EU-Vogelschutzgebietes „Wetterau“, das in diesem Talabschnitt von hier flussaufwärts bis Nieder-Wöllstadt und Ilbenstadt reicht. Neben der Charakterart des Gebietes, dem Teichrohrsänger, sind hier regelmäßig Kiebitz, Schafstelze, Sumpfrohrsänger, Rohrammer, Blaukehlchen, Feldschwirl, Rebhuhn und Kuckuck anzutreffen. Typisch für das Gebiet sind die Feuchtwiesen sowie Schilf- und Röhrichtbestände als Lebensraum bestandsgefährdeter Vogel-, Amphibien- und Pflanzenarten. An den offenen Gräben am Westrand des Naturschutzgebietes findet sich sogar die Helm-Azurjungfer, eine besonders wärmeliebende Libellenart. Sie ist in Hessen extrem selten. Mit über 200 verschiedenen Pflanzenarten ist die „Ludwigsquelle“ sehr artenreich. Sumpflöwenzahn und Knabenkraut haben hier eine Heimat. An einigen Stellen tritt salzhaltiges Wasser an die Oberfläche, dort wachsen salzliebende Pflanzenarten wie Salz-Binse, Gewöhnlicher Salzschwaden und Erdbeerklee. Im Zentrum findet sich ein in den 1930er Jahren von Korbflechtern angepflanztes Weidengebüsch, das neben weiteren Heckengehölzen regelmäßig im Rahmen von Pflegemaßnahmen zurückgeschnitten werden muss, um den Offenlandcharakter zu erhalten. Die offenen Grünlandflächen, die auch der Storch als Nahrungsflächen nutzt, werden zum Teil von Rindern in „Mutterkuhhaltung“ beweidet und zum Teil regelmäßig gemäht. Zur Steigerung der ökologischen Vielfalt wurde vor einigen Jahren eine Flutmulde innerhalb des Gebietes und eine weitere westlich davon angelegt.
Am Ostrand des Naturschutzgebietes (Radweg) wurde eine Aussichtsplattform in Holzbauweise errichtet. Treppenstufen und Podest wurden mit Gitterrrosten hergestellt.
Flutmulde (2009)
Grabenunterhaltung für die Helm-Azurjungfer (2009)